Die Basillika St. Kastor

Am Zusammenfluss von Rhein und Mosel begann Erzbischof Hetti von Trier um 817 mit dem Bau der Kirche. In dem 836 geweihten romanischen Gotteshaus fanden im Jahre 842 Verhandlungen der Gesandten der Söhne Ludwigs des Frommen statt, die schließlich zur Teilung des fränkischen Reichs im Vertrag von Verdun (843) führten. Der jetzige Bau entstand allerdings vorwiegend Ende des 12. Jahrhunderts. Am 30. Juli 1991 hat Papst Johannes Paul II. die Kastorkirche zur basilica minor erhoben.

Amüsant ist die Geschichte zu dem Brunnen auf dem Platz vor der Basilika, dem Kastorbrunnen. Der französische Präfekt Doazan ließ 1812 etwas voreilig, in Erwartung des siegreichen Ausgangs von Napoleons Russlandfeldzug, noch vor Ende des Feldzuges folgende Inschrift in den dort stehenden klassizistischen Brunnen aus Basaltquadern mit zwei gegenüberliegenden, halbrunden Marmorbecken meißeln:

"A Napoleon le Grand, an. MDCCCXII Memorable par la Campagne contre les Riusses sous la Prefecture des Jules Doazan."

(dt.: An Napoleon den Großen. 1812 zum Gedenken an den Russlandfeldzug unter der Präfektur von Jules Doazan).

Bekanntlich endete der Russlandfeldzug mit einer verheerenden Niederlage Napoleons.

Die siegreichen russischen Soldaten kamen auch in das von den Franzosen verlassene Koblenz. Der neue, russische Stadtkommandant bewies Humor, als er am 1. Januar 1814 unter die von Doazan eingemeißelte Lobpreisung Napoleons seine Bestätigung, natürlich in französisch, hinzufügte:

"Vue et approuvé par nous, le Commandant Russe de la Ville de Coblence."

(dt.: Gesehen und genehmigt von uns, dem russischen Kommandanten der Stadt Koblenz)

Damit verewigte er die Erinnerung an Napoleons Niederlage und das Ende der französischen Zeit in Koblenz.