Das Preussische Regierungsgebäude

Das Gebäude der ehemaligen preußischen Regierung für den Regierungsbezirk Koblenz und des Hauptsteueramtes wurde 1902 bis 1906 unter Leitung des Berliner Geheimen Baurats Paul Kieschke und des Koblenzer Bauamts an der Stelle des ehemaligen kurtrierischen Waisenhauses im Stil der Wilhelminischen Neoromantik erbaut. Kaiser Wilhelm II. nahm eigenhändig Änderungen am Plan bezüglich der Türme und Dächer vor. Sein Anliegen war, an die als Vorbild nationaler Größe angesehene Stauferzeit anzuknüpfen.

Der 158 m lange neoromanische Bau, der einst die (Bezirks-) Regierung des Regierungsbezirkes Koblenz, das Hauptsteueramt, beherbergte, bestimmt auch heute noch entscheidend das Bild der Rheinfront. Es entstand ein mächtiger neuromanischer Komplex um zwei Binnenhöfe mit Seitenflügeln. Die viergeschossige Hauptfront am Ufer mit wuchtigem giebelbekrönten Mittelpavillon wirkt durch die großen Ecktürme und die Tuffsteinverkleidung der Fassaden wie ein Kastell. Im Inneren befinden sich monumentale Treppenanlagen mit gewölbten Hallen und herausragenden Steinmetzarbeiten.

Seit 1961 befindet sich im ehemaligen preußischen Regierungsgebäude das Präsidium des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung und nachdem die Restaurierungsarbeiten 1993 abgeschlossen waren, im südlichen Teil das Oberlandesgericht Koblenz.