Das Deutsche Eck
Durch die Ansiedlung des Deutschen Ordens am Zusammenfluss von Rhein und Mosel im Jahr 1216 erhielt dieser geschichtsträchtige Platz seinen Namen „Deutsches Eck“.
Im 19. Jh. wurde der so genannte „Honsschwanz“, Hundeschwanz, eine vorgelagerte Sandbank, die als Nothafen an der Moselmündung genutzt wurde, geschaffen. Dieser stellte gleichzeitig die letzten Ausläufer des Hunsrücks dar. Dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel verdankt Koblenz übrigens seinen Namen – „Castellum apud Confluentes“, lateinisch für „das Kastell bei den Zusammenfließenden“. Daraus wurde im Laufe der Zeit schließlich der heutige Name Koblenz.
Im Jahre 1888, kurze Zeit nach dem Tode Kaiser Wilhelm des I., entwickelte sich der Gedanke, dem Kaiser, der nach 3 Kriegen die vollendete Einigung Deutschlands herbeigeführt hatte, ein Denkmal zu setzen. 3 Jahre später, 1891, wählte der Enkel des Verstorbenen, Kaiser Wilhelm II., das Deutsche Eck in Koblenz als geeigneten Ort. 1893-1897 wurde das Denkmal von Bruno Schmitz, dem Gestalter des Leipziger Völkerschlachtdenkmals und Emil Hundrieser errichtet. Am 31.08.1897 war es soweit: Das kupfergetriebene Denkmal Kaiser Wilhelm I. wurde in Anwesenheit Kaiser Wilhelm II. feierlich eingeweiht.
Am 16.03.1945 wird das Denkmal kurz vor Ende des 2. Weltkrieges durch eine amerikanische Artilleriegranate zerstört. (Tipp: Der eindrucksvolle Kopf des alten Kaiserdenkmals ist noch heute im Mittelrhein-Museum in Koblenz zu besichtigen!)
Im Mai 1953 ernennt Bundespräsident Theodor Heuss den Sockel zum Mahnmal der Deutschen Einheit. Bis 1993 thronte auf dem verlassenen Sockel ein Flaggenstock mit der deutschen Bundesflagge. Am 02.09.1993 hievte der größte fahrbare Gitterkran eine Rekonstruktion des Denkmals, ermöglicht durch eine Bürgerinitiative und die private Spende eines Koblenzer Geschäftsmannes, auf den Sockel.
Das insgesamt 37 Meter hohe Monument – 14 Meter entfallen übrigens allein auf das Reiterstandbild, das Kaiser Wilhelm I. mit einer Siegesgöttin zeigt – ist heute Besuchermagnet für mehr als 2 Millionen Menschen jährlich und gehört seit 2002 zum Unesco Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Das Deutsche Eck ist gesäumt von den Flaggen aller deutschen Bundesländer sowie der Flagge der Europäischen Union und einer Flagge der USA, auf deren Sockel der Opfer des 11. September 2001 gedacht wird.