Der Jesuitenplatz
Im Zuge der Reformationsbewegung wurden die Zisterzienserinnen gegen Ende des 16. Jahrhunderts vom Trierer Erzbischof Jakob III. von Eltz genötigt, ihre Gebäude am heutigen Jesuitenplatz für die nach Koblenz gerufenen Jesuiten zu räumen. Sie bekamen stattdessen Wirkungsstätten auf der Insel Niederwerth. Die Jesuiten erbauten Anfang des 17. Jahrhunderts an der Stelle der ehemaligen Bernharduskirche ihre eigene Kirche. 1944 wurde die Kirche zerstört und nur das Westportal mit der mächtigen Fensterrosette dem einschiffigen Neubau von 1958/59 vorgeblendet.
An der Jesuitenkirche befindet sich heute ein Glockenspiel, das die Besucher des gleichnamigen Platzes mit seinem Klang verzaubert. Der angrenzende Bau geht ebenfalls auf die Jesuiten zurück und ist ursprünglich ein Gymnasium gewesen. Seit 1895 wird ein großer Teil dieses Gebäudekomplexes als Rathaus genutzt.
Nach der Umgestaltung des Platzes wurde Im Jahr 1899 das Denkmal für den in Koblenz geborenen Anatom und Physiologen Johannes Müller (1801-58) in der Platzmitte aufgestellt. Das Vikariehaus wurde 1770 nach Plänen von J.P. Homberger erbaut und reiht sich perfekt in die barocken Fassaden, die den Platz umgeben, ein.