Die Balduinbrücke

Die Balduinbrücke stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist nicht die erste Moselüberquerung. Ca. 50 Meter neben ihr wurden Reste einer alten römischen Pfahlbrücke gefunden. Sie ist allerdings die älteste erhaltene Koblenzer Brücke. Mit ihren 325 Metern Länge verbindet sie die Koblenzer Altstadt auf Höhe der Alten Burg mit dem Stadtteil Lützel. 1342/1343 begann Kurfürst Balduin von Luxemburg mit dem Brückenbau über die Mosel. Heute können wir seine Steinstatue auf der Brücke bewundern, die von dem Koblenzer Bildhauer Rudi Scheuermann geschaffen wurde.

Am 28. Juni 1359 erteilte Erzbischof Boemund II. von Saarbrücken das Recht, Brückengeld zu erheben. Mit dem Bau des Torturmes war die Brücke dann 1429 endgültig vollendet. Am 7. März 1945 zerstörten deutsche Truppen bei ihrem Rückzug alle Koblenzer Brücken, darunter auch die Balduinbrücke. Sie wurde jedoch bald wieder aufgebaut und das Ergebnis wurde am 23. August 1949 in Anwesenheit des damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Peter Altmeier gefeiert. In den Jahren 1940−1951 wurde die Staustufe und die Schleuse an dieser Stelle der Mosel errichtet.

Einen schicksalhaften Eingriff erlitt die Balduinbrücke mit der Kanalisierung der Mosel in den 60er Jahren: Teile der Brücke mussten abgerissen werden, um der Schifffahrt Platz zu machen. 1975 wurde dann nach langer Bauzeit die umgebaute und restaurierte Balduinbrücke vollendet, mit dem Ergebnis, dass die Brückenbögen auf 11 an der Zahl reduziert wurden und auf der nördlichen Hälfte eine moderne Konstruktion den Schifffahrtskanal überspannt. In Abgrenzung zur parallel verlaufenden modernen achtspurigen Europabrücke (= Neue Moselbrücke) wird die Balduinbrücke von den Koblenzern oft noch „alte Moselbrücke“ genannt.